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Wiener Wohnhaus Wächter
In der Zeit von etwa 1850 bis 1900 erlebt Wien einen ungeheuren Bevölkerungszuwachs, der folgerichtig einen regelrechten Bauboom hervorruft. Öffentliche und private Bauwerke entste-hen in großer Zahl, die Vororte wurden eingegliedert, ganze Landschaften wurden mit Wohn-, Gewerbe- und Industriebauten im typischen Baustil der „Gründerzeit“, dem Historismus, überzogen.

Je nach Geldbörse, Geschmack und Repräsentationsbedürfnis des Bauherrn werden diese Häuser, die auch heute noch das Rückgrat des Wiener Wohnbaus bilden, mit mehr oder weniger kunst- und/oder geschmackvollem, zeitweise schon manieristisch anmutendem Zierrat ausgestattet, darunter vielerlei Gesichtern.

Nur wenige Menschen wissen, dass diese Antlitze nicht einfach nur zufällig angeordnete Zierde sind, allenthalben von Architekten in geschmäcklerischer Weise an Hausfassaden getupft. Im Gegenteil: Jedes dieser Gesichter hat seinen ganz bestimmten Hintergrund, hinter jeder dieser Masken und Figuren steckt eine individuelle Geschichte.

Dieser Blog hat es sich zur Aufgabe gemacht, eben diese Geschichten dem Vergessen zu entreißen und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Einmal pro Woche möchten der Autor der geneigten Leserschaft ein Schicksal nahebringen, eine Geschichte erzählen, und damit ein wenig Licht in das geheimnisvolle Leben der Wiener Wohnhaus-Wächter bringen.  

von Martin Neuhaus 08 Juli, 2019
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